Ergebnisse unserer landesweiten Befragung zu Potenzialen für bezahlbaren Wohnraum

Als zentrales Förderinstitut des Landes unterstützt die Investitionsbank Schleswig-Holstein Investoren und Kommunen mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Für eine nachhaltige Fördermittelplanung hat die IB.SH flächendeckend Informationen zum Bedarf und zu realisierbaren geförderten Wohnungen im Kontext von Wohnbaulandausweisungen erhoben. Drei Viertel der 195 befragten Ämter und Kommunen antworteten auf die Umfrage – allein daran zeigt sich die hohe Relevanz des Themas.


Einen hohen Bedarf an gefördertem Wohnraum haben neben den kreisfreien Städten schwerpunktmäßig die Mittelzentren des Landes, sowohl im Hamburger Umland (90 Prozent) als auch außerhalb (88 Prozent). Von den weiteren teilnehmenden Städten und Gemeinden gibt rund die Hälfte einen hohen Bedarf an, wobei der Anteil jener Kommunen im Hamburger Umland (60 Prozent) höher ist als im Umland der kreisfreien Städte (47 Prozent) und in den anderen Regionen außerhalb des Hamburger Umlands (42 Prozent).

Viele Städte und Gemeinden geben als wohnungspolitische Strategie inzwischen Quoten für geförderten Wohnungsbau bei Neubauvorhaben vor. Ziel ist es, bei der Neuschaffung oder Änderung von Baurecht und dem Verkauf kommunaler Grundstücke einen Anteil von Wohneinheiten mit Sozialbindungen in städtebaulichen Verträgen oder Kaufverträgen verbindlich zu sichern. Insgesamt geben 17 Kommunen an eine Quote zu haben, in weiteren fünf Kommunen ist eine in Planung. Mit der Landeshauptstadt Kiel und der Hansestadt Lübeck haben zwei kreisfreie Städte eine Förderquote. Ein Schwerpunkt liegt in den Mittelzentren des Hamburger Umlands, von denen 70 Prozent der teilnehmenden Kommunen über eine Quote verfügen. Sowohl in den Mittelzentren außerhalb des Hamburger Umlands (25 Prozent) als auch in den weiteren befragten Städten und Gemeinden des Landes (10 Prozent) sind diese seltener vorhanden.

Insgesamt erwartet rund ein Drittel der teilnehmenden Kommunen geförderte Wohnungen auf neu ausgewiesenen Wohnbaulandflächen. Dies trifft auf alle vier kreisfreien Städte zu. Von den Mittelzentren und sonstigen Kommunen im Hamburger Umland geht jeweils die Hälfte davon aus. Außerhalb des Hamburger Umlands erwartet dies ein Viertel der Mittelzentren sowie ein Fünftel der sonstigen Kommunen. Zusätzlich zur Schaffung geförderter Wohnungen im Neubau sind der Erwerb von Zweckbindungen sowie die Sanierung und Modernisierung im Wohnungsbestand geeignete Maßnahmen, um dem Prozess auslaufender Sozialbindungen entgegenzuwirken und eine bedarfsgerechte Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum sicherzustellen. Auch hier unterstützt die IB.SH Investoren und Kommunen mit attraktiven Förderkonditionen.

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Dr. Carolin Niemand

Wohnungsmarktanalystin
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