Das Bauvorhaben ist Teil des Immobilienprojektes „Elbterrassen II“, das in Kooperation mit der ZÜBLIN Direktion Nord und der Bergedorf Bille Baugenossenschaft entsteht. Auf dem insgesamt rund 15.000 Quadratmeter großen Areal realisiert die ZÜBLIN-Direktion Nord sieben vier- bis fünfgeschossige Baukörper mit 244 Wohnungen sowie zwei Tiefgaragenkomplexe mit 217 Stellplätzen. Das Projektvolumen für diesen zweiten Bauabschnitt der Elbterrassen beträgt insgesamt rund 57 Millionen Euro. Im Sommer vergangenen Jahres sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in dem benachbarten Bereich „Elbterrassen Geesthacht I“ eingezogen.
Bislang bietet im gesamten Areal nur der NORD PROEJCT-Immobilienteil öffentlich geförderten Wohnraum. Gerrit M. Ernst, Geschäftsführer der NORD PROJECT: „Für uns werden geförderte Wohn-Projekte ein immer wichtigerer Teil der Projektentwicklungs-Arbeit. Immer mehr Menschen sind auf preisgünstiges Wohnen angewiesen. Wenn wir, wie bei dieser Kooperation mit der Ed. Züblin AG, solche Objekte in hervorragender Lage nicht weit vom Wasser entfernt verwirklichen können, ist das etwas ganz Besonderes.“ Die Wohnungen werden Teil des Bestandes der MMW NORD, dem gemeinschaftlichen Wohnungsunternehmen der Moses Mendelssohn Stiftung und der NORD PROJECT. Von ein bis vier Zimmer reicht die Größe der Einheiten, passend für unterschiedliche Bedürfnisse. „Das sorgt für eine Mischung unterschiedlichster Gruppen, von Alleinstehenden über Paare bis hin zu Familien mit Kindern. Wir bauen ein lebhaftes Quartier“, freut sich Olaf Dose, Leiter Projektmanagement bei Ed. ZÜBLIN AG. Der Immobilienkomplex, zu dem 41 Tiefgaragen-Stellplätze gehören, wird voraussichtlich 2021 fertiggestellt und wurde gemeinsam mit den Siebrecht Münzesheimer Architekten konzipiert.
Attraktive Infrastruktur und gute Verkehrsanbindung
Olaf Schulze, Bürgermeister der Stadt Geesthacht, ist überzeugt, dass der jetzt gestartete preisgünstige Wohnungsanteil die Attraktivität des neu entstehenden Wohnquartiers zusätzlich steigert. „Hier können somit auch Menschen wohnen, die sich ansonsten eine solche Lage nicht leisten können“, so Schulze bei der Grundsteinlegung. Nicht nur die Lage der neuen Immobilien am Wasser sorgt bereits zum Baustart für hohe Aufmerksamkeit und Nachfrage. Positiv wirkt sich zudem die gute Infrastruktur in der Umgebung aus, etwa Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Restaurants, Theater. Einen Bauabschnitt am Westhafen Geesthacht bebaut die Stadt sogar in Eigenregie. „Dort werden Einzelhandelsimmobilien, eine Kita und ein Seniorenzentrum ganz neu entstehen, notwendige Angebote für funktionierende Gemeinschaften“, betont Schulze. Auch eine gute Anbindung an die Innenstadt und nach Hamburg durch öffentliche Verkehrsmittel besteht bereits, eine Bushaltestelle ist nur wenige Meter entfernt – ein heute unverzichtbares Qualitätsmerkmal für das Wohnen in einer Stadt.
Wohnraum im rund 31.000 Einwohner zählenden Geesthacht ist dringend notwendig. Seit 2012 stieg die Bevölkerungszahl um fast 5 Prozent, ermittelte das Moses Mendelssohn Institut in einer Standort-Analyse. Zumindest bis 2030 wird die Einwohnerzahl laut dieser Studie jedes Jahr weiter nach oben gehen. Dafür sorgt indirekt auch die schwierige Wohnsituation in Hamburg. Mindestens 30 Prozent der in Geesthacht wohnenden Berufstätigen pendeln nämlich in die Hansestadt, in der die Lage am Wohnungsmarkt noch deutlich angespannter ist. Laut MMI-Analyse ergibt sich auch deshalb in Geesthacht in den kommenden zehn Jahren ein voraussichtlicher Bedarf in der Spitze von bis zu 3200 neuen Wohneinheiten.
Die günstigen Mieten in den Wohnungen der NORD PROJECT sind möglich, weil das Land Schleswig-Holstein finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen und günstigen Darlehen gewährt. „Diese Förderung ist der effektivste Weg, um privates Kapital zu mobilisieren und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein. Und dazu gehören zum Teil auch Familien mit mittlerem Einkommen“, betont Simone Holm, Immobilienspezialistin der IB.SH. Laut der Analyse des Moses Mendelssohn Instituts haben in Geesthacht fast 7000 Haushalte Anspruch auf solchen günstigen Wohnraum, im gesamten Kreis Herzogtum Lauenburg gab es 2016 lediglich rund 2300 geförderte Wohnungen. Und bis 2030 wird dieser Bestand voraussichtlich um zwei Drittel abnehmen, weil Immobilien aus der zeitlich befristeten Bindung herausfallen.
Dank günstiger Förderkonditionen gut kalkulierbare Investments
Die Zweckbindung der durch die IB.SH geförderten Wohnungen gilt für 20 oder 35 Jahre. Auf eine solche lange Frist lässt sich in gut begründeten Fällen ein großer Anteil der Gesamtkosten zu den Förder-Konditionen der IB.SH finanzieren. „Weil die staatliche Förderung in unserem Finanzierungspaket über viele Jahre feststeht, sind Zinskosten und Mieterträge gut kalkulierbar“, ergänzt NORD PROJECT-Geschäftsführer Ernst. „Somit sind Projekte wie das in Geesthacht eine nachhaltige Investition.“ Mit einem weiteren Finanzierungsabschnitt ist die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg engagiert.
Der Immobilienentwickler NORD PROJECT gehört zur Unternehmensgruppe der gemeinnützigen Moses Mendelssohn Stiftung, welche die europäisch-jüdische Verständigung fördert. „Ein weiterer Grundgedanke der Stiftung ist, durch Investments für den Stiftungszweck gleichzeitig etwas Nachhaltiges für die Allgemeinheit zu schaffen“, erläutert Gerrit M. Ernst: „Das lässt sich vor allem durch die Realisierung geförderter Wohnungsbauprojekte umsetzen. Aktuell sind wir – zusammen mit der MMW NORD – in diesem Bereich neben Schleswig-Holstein noch in Hamburg, Niedersachsen und NRW tätig.“