Junge Gründerinnen und Gründer erhalten im Rahmen des Programms unter anderem acht bis zwölf Monate lang einen nichtrückzahlbaren Zuschuss, um sich ganz auf die Weiterentwicklung ihres innovativen Geschäftsmodells und auf die Unternehmensgründung konzentrieren zu können. Gemeinsam mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) und der MBG Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein hat das Land zu diesem Zweck insgesamt 1,9 Mio. Euro bereitgestellt. Nun hat die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) nach Entscheidung der Auswahl-Kommission, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Landes, der IB.SH, der MBG, der Hochschulen sowie Unternehmerinnen und Unternehmern, zwei weitere Gründungsstipendien an mit BoardLab und Schoof & Jensen gewährt, da diese an überzeugenden Konzepten mit Perspektive für ein marktfähiges Unternehmen arbeiten.
Die Geschäftsidee von BoardLab
Mit BoardLab wollen Jannek Grocholl und Wolfgang Albrecht für mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Wassersport sorgen. Dazu planen die beiden Gründer nicht nur die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb klimaneutraler Boards Made in Schleswig-Holstein. Sie wollen auch in Zusammenarbeit mit lokalen Jugendorganisationen jungen Menschen im globalen Süden Zugang zu Bildung und zum Wassersport ermöglichen. Der studierte Holztechniker Grocholl verfügt über zehn Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Surf- und Kiteboards. Produktdesigner Wolfgang Albrecht hat bereits Pilotprojekte in Südafrika durchgeführt und internationale Partnerschaften aufgebaut. Die komplett kompostierbaren Boards sind frei von toxischen Materialien und werden aus dem Holz des Paulowniabaums gefertigt, den BoardLab auf eigenen Plantagen anbauen will.
Die Geschäftsidee von Schoof & Jensen
Unter dem Namen Schoof & Jensen wollen die Gründer Nils Schoof und Gunnar Jensen Lastenfahrräder für den umweltfreundlichen Transport von Kindern und Gütern herstellen. Jensen ist Bachelor of Engineering Regenerative Energietechnik. Schoof ist angehender Bachelor of Engineering Maschinenbau und hat in einer Werkstatt für Lastenfahrräder nicht nur praxisnahe Erfahrungen gesammelt, sondern auch Verbesserungspotenziale entdeckt. Vom handelsüblichen Lastenfahrrädern unterscheiden sich die Modelle von Schoof & Jensen in erster Linie durch einen kurzen Rahmen und einen modularen Aufbau. Damit sinken nicht nur die Fertigungskosten, das Rad ist auch deutlich wendiger und kann bei Bedarf ohne größere Umbauten zum Beispiel mit einem Elektromotor ausgestattet werden.
Gründungsstipendium Schleswig-Holstein
Mit dem Gründungsstipendium Schleswig-Holstein werden innovative, vorzugsweise technologieorientierte oder wissensintensive Gründungsvorhaben unterstützt. Gefördert werden neben Hochschulabsolventinnen und -absolventen auch Studierende und Einzelpersonen mit abgeschlossener Berufsausbildung. Angehende Gründerinnen und Gründer mit einer erfolgversprechenden Geschäftsidee wenden sich entweder an die Gründungsunterstützerinnen und Gründungsunterstützer der Hochschulen im Land oder an die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH).
Seit 2016 bis Ende 2021 sind 1,9 Millionen Euro für das Gründungsstipendium Schleswig-Holstein bereitgestellt. Bislang wurden insgesamt 34 Teams durch das Gründungsstipendium unterstützt. Anders als vergleichbare Angebote zur Finanzierung von Gründungsvorhaben ist dieses Stipendium unter anderem dafür vorgesehen, die Lebenshaltungskosten der zukünftigen Unternehmerinnen und Unternehmer in der Vorbereitungsphase vor der eigentlichen Gründung zu tragen. Die WTSH berät in diesem Rahmen Gründerinnen und Gründer aus Hochschulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und F&E-starken Unternehmen und gewährt das Gründungsstipendium im Auftrag des Landes. Bereits in der Vorgründungsphase prüft die WTSH, ob Gründungsvorhaben die Voraussetzungen für eine Gewährung des Gründungsstipendiums erfüllt werden. „Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sollen sich – unterstützt durch diese Förderung – während der acht bis zwölf Monate Laufzeit vollkommen auf die Weiterentwicklung und Erprobung ihres Geschäftsmodells und auf die Gründung ihres Unternehmens konzentrieren können“, so Friederieke Nienaß, Projektmanagerin StartUp – Förderung & Finanzierung bei der WTSH. „Bis zum Ende der Förderung soll dann ein komplett ausgearbeiteter Businessplan vorliegen – als elementare Grundlage, um anschließend weitere Mittel für die Unternehmensfinanzierung einzuwerben. Die bisherigen Stipendiatinnen und Stipendiaten überzeugten durch Ihre marktfähige Geschäftsidee und den sichtbaren Unternehmergeist“, so Nienaß.