IB.SH stellt Geschäftszahlen aus dem Jahr 2023 vor


Die Fördermittel der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) dienen dazu, die wirtschaftliche Basis in Schleswig-Holstein weiterzuentwickeln und das Land zukunftssicher aufzustellen. Sie fließen beispielsweise in die Arbeitskräftequalifizierung, unterstützen Unternehmensinvestitionen und den Wohnungsbau. Darüber hinaus dienen sie dem Ausbau wie dem Erhalt der Infrastruktur. So hat die IB.SH auch 2023 dazu beigetragen, der weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage entgegenzuwirken. In ihren Fördersegmenten bringt die IB.SH seit vielen Jahren unter anderem die Energiewende, den Breitbandausbau und den Tourismus im nördlichsten Bundesland voran. Damit fördert sie maßgeblich die Attraktivität und die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein.

Das Fördervolumen der IB.SH lag im Geschäftsjahr 2023 auf anhaltend sehr hohem Niveau bei 2,9 (Vj. 3,1) Milliarden Euro. „Wir fördern da, wo wir gebraucht werden“, sagte der IB.SH-Vorstandsvorsitzende Erk Westermann-Lammers bei der Bilanzpressekonferenz. Die Schwerpunkte für das Geschäftsjahr 2023 identifizierte er im Mietwohnungsbau, im Kommunalbereich sowie bei der Energiewende.

Die Förderung des Mietwohnungsbaus blieb 2023 entgegen der allgemeinen Marktentwicklung im Bausektor mit 274 (Vj. 266) Mio. Euro stabil und spiegelt weiterhin eine starke Nachfrage nach sozialer Wohnraumförderung in Schleswig-Holstein wider. Auch die Kommunalförderung zeigt sich mit einem Volumen von 1.005 (Vj. 1.097) Mio. Euro weitgehend stabil.

Die Bilanzsumme der IB.SH blieb mit 22,5 (Vj. 22,8) Mrd. Euro nahezu unverändert. Der Zinsüberschuss lag bei 139 (Vj. 138) Mio. Euro. Ein Anstieg ergab sich beim Ergebnis vor Risiko und Bewertung, das 76,8 (Vj. 68,1) Mio. Euro erreichte. Auch für das Geschäftsjahr 2023 wird es - mit Ausnahme des Jahresüberschusses von 3 (Vj. 3) Mio. Euro - nahezu vollständig für Maßnahmen zur Stärkung der aufsichtsrechtlich geforderten Eigenmittel und der Risikotragfähigkeit eingesetzt. Die Gesamtkapitalquote stieg auf 21,5 (Vj. 20,7) Prozent. Zum 31. Dezember 2023 beschäftigte die IB.SH 836 (Vj. 818) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 17 (Vj. 19) Auszubildende und 3 (Vj. 2) Trainees.

Die IB.SH zeigt eine konstante Entwicklung und hat auch 2023 wieder die bestmögliche Einstufung (AAA) durch die Agentur Fitch erhalten (bestätigt am 21.12.2023). Hinzu kommt 2023 erstmalig ein Prime-Rating von ISS ESG, einer weltweit anerkannten Rating-Agentur für Nachhaltigkeit (12.6.2023). Beide Ratings bilden eine wesentliche Grundlage für das Geschäftsmodell der IB.SH.

Die IB.SH richtet ihre Geschäftsstrategie und damit ihr eigenes Handeln konsequent auf Nachhaltigkeit aus – deutlich wird das unter anderem am Platin-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), den das Gebäude der Förderbank 2023 erhalten hat.

Von der ersten Stunde an hat die Förderbank gemeinsam mit den Banken und Sparkassen vor Ort den Breitbandausbau und Erneuerbare Energien in SH maßgeblich finanziert. Den Transformationsprozess Schleswig-Holsteins zum klimaneutralen Industrieland begleitet die IB.SH mit ihrer Beratung und ihren Förderprodukten als eine wesentliche Akteurin, auch im Rahmen der Energie und Klimaschutzinitiative (EKI) des Landes.

Dazu Erk Westermann-Lammers: “Der Vorsprung bei den Erneuerbaren Energien, ein weitreichender Breitbandausbau und die gute Anbindung an nordeuropäische Staaten sind beste Voraussetzungen für die Ansiedlung von Unternehmen und die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Schleswig-Holstein. Hinzu kommt die hohe touristische Anziehungskraft, hier hatte das Land 2023 deutschlandweit die höchsten Wachstumsraten – und wir unterstützen weiter mit unserer Beratung und Förderung.“

Doch auch eine gute wettbewerbliche Ausgangsbasis kann den Blick darauf nicht verstellen, dass die konjunkturelle Situation 2024 aller Voraussicht nach noch verhalten bleibt. So sind die geopolitischen Konflikte in ihren Auswirkungen auch auf die verschiedenen Wirtschaftssektoren in Schleswig-Holstein aktuell schwer einschätzbar. Hinzu kommen der anhaltende Arbeitskräftemangel wie auch eine fortgesetzte Zurückhaltung bei Investitionen und beim privaten Konsum.

 

Die Förderaktivitäten im Jahr 2023 im Überblick:

Beratungen

Kein Förderprodukt ohne Beratung – unter dieser Devise führten 2023 die Kolleginnen und Kollegen der IB.SH rund 45.000 Gespräche. Darunter fallen telefonische Informationsgespräche, beispielsweise zum Aufstiegs-BAföG und Rückfragen zu Corona-Hilfen wie auch Beratungen durch die Förderlotsen, die Energieagentur und das Infrastrukturkompetenzzentrum.

 

Arbeitsmarktförderung

Ein deutlicher Anstieg ergab sich im Bereich der Förderung von Arbeitsmarkt und regionaler Wirtschaftsstruktur. Die IB.SH bewilligte Zuschüsse in Höhe von 498 (Vj. 315) Mio. Euro: Knapp 99 (Vj. 92) Mio. Euro flossen im Rahmen des Landesprogramms Wirtschaft an 76 Unternehmen, Kommunen und Organisationen. Nahezu 49 (Vj. 51) Mio. Euro flossen nach Beratungsgesprächen als Aufstiegs-BAföG an 4.712 Personen; 3.388 Personen erhielten einen Weiterbildungsbonus. Rund 1,7 (Vj. 1,4) Mio. Euro gingen als Meistergründungsprämie an 177 Handwerksbetriebe. Zudem spiegeln sich hier auch die Fördermittel für „Wohngeld“, den „Ausbau der Kindertagesbetreuung“ und die „Herrichtung von Wohnraum und Unterkünften für Geflüchtete“ wider. Mit 2,3 Mio. Euro aus dem Klimaschutzprogramm für Bürgerinnen und Bürger konnten 6.460 Anträge unter anderem für nicht-fossile Heizsysteme, Ladestationen an Mehrfamilienhäusern oder PV-Balkonanlagen bewilligt werden.
 

Europäische territoriale Zusammenarbeit

Als Europakompetenzzentrum des Landes im Auftrag der EU betreut die IB.SH die Interreg-Programme „Deutschland-Danmark“ und „Baltic Sea Region“. Im Mittelpunkt der Förderung stehen grenzüberschreitende Projekte zu Nachhaltigkeit, Innovation und gesellschaftlicher Zusammenarbeit. In diesem Rahmen hat die IB.SH 2023 119 (Vj. 91) Mio. Euro bewilligt. Das Interreg-Programm „Baltic Sea Region“ feierte im Februar 2023 sein 25-jähriges Bestehen. Desweiteren ist die IB.SH Teil des Enterprise Europe Network (EEN), des weltweit größten Beratungsnetzwerkes für kleine und mittlere Unternehmen.

 

Unternehmertum und Unternehmen

Dem Mittelstand stellte die IB.SH 2023 Finanzierungsmittel in Höhe von 455 (Vj. 613) Mio. Euro zur Verfügung. Davon wurden 299 (Vj. 404) Mio. Euro als Förderrefinanzierungen für Unternehmenskredite an Banken und Sparkassen bereitgestellt und 156 (Vj. 209) Mio. Euro als Konsortialkredite gemeinsam mit den Hausbanken vergeben. Nach dem Ende der Corona-Pandemie wurden entsprechende KfW-Programme für Unternehmen eingestellt und damit kehrte auch das Fördervolumen der IB.SH nahezu auf das Vor-Pandemie-Niveau zurück. Nahezu unverändert hoch blieb mit nahezu 1.600 die Zahl der Beratungen von Unternehmen durch die Förderlotsen. Sie umfasst Beratungen zu Unternehmensgründungen und Unternehmensnachfolgen wie auch die Fördermittelberatung.

 

Kommunalförderung

Die IB.SH hat im vergangenen Jahr 1.005 (Vj. 1.097) Mio. Euro an Kommunen und kommunalnahe Unternehmen vergeben, hier zeigt sich eine anhaltend hohe Investitionstätigkeit. Auf Kommunalkredite entfielen 781 (Vj. 917) Mio. Euro. Der kommunale Investitionsfonds belief sich auf rund 70 (Vj. 70) Mio. Euro und in den Bereich kommunalnahe Unternehmen und Projektgesellschaften flossen im betrachteten Jahr etwa 154 (Vj. 110) Mio. Euro.

 

Wohnungsbauförderung

Der Mietwohnungsbau liegt mit 274 (Vj. 266) Mio. Euro auf einem stabilen Niveau. Im Jahr 2023 konnten 1.239 geförderte Wohnungen entstehen. Wohneigentum haben 2.816 Familien mit IB.SH-Fördermitteln in Höhe von 318 (Vj. 414) Mio. Euro gebildet. Die Förderrefinanzierungen im Bereich Immobilien beliefen sich auf 169 (Vj. 266) Mio. Euro. Die Kreditnachfrage im Wohneigentumsbereich bleib verhalten und war weiterhin vom schnellen Zinsanstieg noch im Jahr 2022 bestimmt.
Den Wohnungsbau hat die IB.SH im Jahr 2023 mit insgesamt 830 (Vj. 1.007) Mio. Euro gefördert. Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen für Wohneigentumsmaßnahmen ist im vierten Quartal 2023 wieder gestiegen und der Markt für Immobilienfinanzierungen hat sich etwas stabilisiert.

 

Städtebau und Wohnquartiersentwicklung

Für die Städtebauförderung und Wohnquartiersentwicklung konnte die IB.SH insgesamt Fördermittel in Höhe von 69 (Vj. 61) Mio. Euro bewilligen. Ziel der Programme ist es unter anderem, die Attraktivität von Innenstädten und Wohngebieten zu steigern. Damit konnten alle Bundesmittel der Städtebauförderung für Schleswig-Holstein gebunden werden.

 

Gesellschaftliches Engagement: IB.SH Spendenplattformen

Mit ihren Spendenplattformen hat die IB.SH 2023 erstmals den Schwellenwert von einer halben Millionen Euro Spendenzugängen überschritten. Auf WIR BEWEGEN.SH sind im vergangenen Jahr für rund 70 erfolgreiche Projekte mehr als 245.000 Euro eingegangen. Die Spenden kamen unter anderem über die Benefizkonzertreihe „Home for Christmas“ dem Kinderschutzbund SH zugute oder flossen in die Sturmfluthilfe Arnis. Über WIR BEWALDEN.SH konnten mehr als 320.000 Euro für zusätzliche Aufforstungsprojekte und den Waldumbau in Schleswig-Holstein gesammelt werden. 2023 startete das Projekt „Baum für Baum für SH“, für das bereits rund ein Drittel der angestrebten Spendensumme von 100.000 Euro eingegangen ist.

 

Corona-Hilfsprogramme

Im Jahr 2023 sind noch 13,6 (Vj. 505) Mio. Euro an Corona-Hilfen ausgezahlt worden. Die Schluss- und Endabrechnungen binden derzeit in diesem Bereich die Kapazitäten, die Prüfung der Unterlagen wird noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Von 2020 bis 2023 hat die IB.SH rund 125.000 Anträge bearbeitet und 3,1 Mrd. Euro an Corona-Fördermitteln in die schleswig-holsteinische Wirtschaft gegeben. Damit hat sie maßgeblich dazu beigetragen, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu mildern.

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