Schleswig-Holstein steuert weiter gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Seit Ausbruch der Pandemie hat das Land gemeinsam mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) und den weiteren Förderinstituten nahezu zwei Milliarden Euro Corona-Hilfen ausgegeben. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und der Vorsitzende der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), Erk Westermann-Lammers, sind in einer gemeinsamen Pressekonferenz zu den Halbjahreszahlen der IB.SH insbesondere auch auf die Corona-Programme und die aktuelle wirtschaftliche Lage im Land eingegangen.
Bernd Buchholz stellte die Wirkung der Corona-Hilfsprogramme heraus
Buchholz erläuterte die Entwicklung der Wirtschaft in Schleswig-Holstein und stellte die Wirkung der Corona-Hilfsprogramme heraus. Er dankte den Kolleginnen und Kollegen der IB.SH für ihren „unermüdlichen“ Einsatz seit Ausbruch der Pandemie. „Wir wollen Unternehmen in Schleswig-Holstein zielgerichtet und wirkungsvoll durch die Corona-Krise helfen. „Mit den Corona-Hilfen von Bund und Land haben wir dafür seit Ausbruch der Pandemie viel getan und bleiben dran. Wenn sich jetzt erste Anzeichen zeigen, dass sich die wirtschaftliche Lage entspannt, dann kann uns das wirklich Mut machen“, sagte Buchholz. Er machte allerdings auch deutlich, dass auch die Hilfen des Staates endlich seien und nicht dazu führen dürften, bereits vor der Pandemie angeschlagene Betriebe künstlich am Leben zu halten. „Klar ist aber, dass wir Firmen, die unverschuldet in Not geraten sind und geraten, nicht im Regen stehen lassen werden.“
Erk Westermann-Lammers fasst das Halbjahr zusammen
Auch der Vorsitzende des Vorstands der IB.SH, Erk Westermann-Lammers, richtet den Blick durchaus schon über die Corona-Krise hinaus. „Wir bewegen mit unseren unterschiedlichen Förderprogrammen in Schleswig-Holstein einiges“, fasste der Vorsitzende des Vorstandes der IB.SH, Erk Westermann-Lammers, bei der Halbjahresbetrachtung zusammen. „Corona ist und war auch für uns eine besondere Herausforderung, der wir mit besonderem Einsatz begegnen. An der Nachfrage nach unseren originären Förderprogrammen merken wir, dass viele gerade jetzt eine gute Basis für die Entwicklung nach der Pandemie schaffen.“
Förderungen der IB.SH
Das Fördervolumen der IB.SH lag zur Jahreshälfte bereits bei über 2,5 Milliarden Euro. Dabei machte das originäre Fördergeschäft der IB.SH im 1. Halbjahr 2021 1,6 (Vj. 1,3) Milliarden Euro aus. Davon entfielen rund 116 Millionen Euro auf die Arbeitsmarkt- und Strukturförderung. Die Menschen in Schleswig-Holstein erreichten diese Mittel unter anderem über die Verbesserung der Schulinfrastruktur, den Ausbau der Kindertagesbetreuung oder Weiterbildungsmöglichkeiten. 441 Millionen Euro flossen in die Förderung von Kommunalkunden, beispielsweise für den Breitbandausbau oder die Wasserwirtschaft. 515 Millionen Euro Fördermittel für Immobilienkunden spiegeln sich unter anderem im Mietwohnungsbau, der Sozialen Wohnraumförderung oder dem Wohneigentum wider. Zudem stellte die IB.SH dem Mittelstand gut 229 Millionen Euro zur Verfügung, davon wurden 76 Millionen Euro als Konsortialkredite gemeinsam mit den Hausbanken oder als IB.SH-Darlehen vergeben und 153 Millionen Euro als Förderrefinanzierungen für Unternehmenskredite an Banken und Sparkassen.
Die Corona-Hilfsprogramme addierten sich zur ersten Jahreshälfte 2021 insgesamt auf rund 958 Millionen Euro. Ein großer Teil davon waren Mittel der Überbrückungshilfe III, die allein über 442 Millionen Euro umfasste. Hinzu kamen als weitere große Programme die Dezemberhilfe mit über 207 Millionen Euro und die Novemberhilfe mit gut 152 Millionen Euro. Weitere Mittel flossen über KfW-Kreditprogramme mit 72 Millionen Euro, die Neustarthilfe mit 38 Millionen Euro und die Überbrückungshilfe II mit 35 Millionen Euro. Die restlichen nahezu 12 Millionen Euro verteilen sich im Wesentlichen auf sieben weitere Corona-Hilfsprogramme.