KIEL. Umweltstaatssekretärin Katja Günther hat heute gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein, der IB.SH (Investitionsbank), dem IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen) sowie der Akademie der Nordkirche den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis Schleswig-Holstein verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert und würdigt Projekte im echten Norden, die die Aspekte Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und soziale Gerechtigkeit vorbildlich miteinander kombinieren.
„Wir leben über unsere Verhältnisse. Nachhaltig Leben bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Da müssen wir hinkommen, denn nur so kann es gelingen unser Leben für alle zukunftsfähig zu gestalten. Die heute ausgezeichneten Projekte verstehen das auf ganz vorbildliche Weise. Die Gewinnerinnen und Gewinner begeistern mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Zukunft“, lobte Umweltstaatssekretärin Günther die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Nachhaltigkeitspreises.
In diesem Jahr erreichten 88 Bewerbungen die Jury des Nachhaltigkeitspreises – die höchste Anzahl in der Geschichte des Preises, der bereits seit 2009 vergeben wird. Die Jury des Nachhaltigkeitspreises besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden und Institutionen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Soziales, Kirche, Kommunen sowie Natur- und Umweltschutz.
Die diesjährigen Preisträger:
Den ersten Platz belegt das Unternehmen oar Humus- und Erdenwerk aus Altenholz bei Kiel. Die Idee des Unternehmens: Kreislaufwirtschaft in Einklang mit Mensch, Klima-, und Umweltschutz zu bringen. Bei oar Humus- und Erdenwerk ist der Kreislauf geschlossen: Grünschnitt aus der Region wird zu Erden und Substraten für die Region verarbeitet. Darüber hinaus schafft das Unternehmen nachhaltige und wertschätzende Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. Sämtliche Input-Materialien werden restlos verarbeitet und im Anschluss regional vermarktet. Der erste Preis ist mit 5.000€ dotiert.
Die Gemeinde Pellworm belegt den zweiten Platz. Die Gemeinde ist in diesem Jahr der Entwicklungszone im „Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen“ beigetreten. „Die hier lebenden und wirtschaftenden Menschen haben das Ziel, ihren einzigartigen Lebensraum im Wattenmeer so zu erhalten und zu entwickeln, dass es für sie und kommende Generationen sicher und lebenswert ist“, formuliert die Gemeinde das Ziel ihrer Arbeit. Der zweite Preis ist mit 3.000€ dotiert.
Die AG Fachdidaktik der Geographie der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) ist gemeinsam mit der Max-Planck-Schule Kiel der Gewinner des dritten Platzes. Mit dem ersten deutschsprachigen Sustainable Development Goals (SDG) Schulbuch „WirHANDELN!“ bietet die CAU Ansätze, nachhaltige Entwicklung an Schulen ganzheitlich umzusetzen. Die Max-Planck-Schule nutzt die Inhalte des Buches zur Umsetzung neuer Lernformate. Der dritte Preis ist mit 2.000€ dotiert.
Den IQSH-Bildungspreis erhielt das Inklusionsprojekt des Natur-Erlebnis-Hof Seekamp e.V. gemeinsam mit dem Natur-Kindergarten „Die Seeräuber“. Das Projekt besticht durch naturnahe Bildungsarbeit mit herausragend inklusivem Charakter. Ebenfalls in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde die Büchereizentrale des Büchereivereins Schleswig-Holstein e.V. für ihre Förderung und Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung.
TransMarTech Schleswig-Holstein GmbH, ein Inkubator für maritime Innovationen mit interdisziplinär-kooperativem Ansatz zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele, wurde ebenso wie Dein Klima e.V. für die Idee eines innovativen und niedrigschwelligen Exit-Games mit dem Nachwuchspreis der IB.SH ausgezeichnet.
Ein besonderes Lob richtete Umweltstaatssekretärin Günther zudem an die Landeshauptstadt Kiel für ihre Arbeit im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und das Start-up Planterial GmbH für deren nachhaltige Herstellung von Spanplatten unter Verwendung klimaschonender Rohstoffe aus landwirtschaftlichen und industriellen Nebenerzeugnissen.
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