Weiter starke Nachfrage nach Fördermitteln im Immobiliensektor

IB.SH legt Halbjahreszahlen vor


In den ersten sechs Monaten des Jahres flossen 474,2 Millionen Euro Fördermittel der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) in den Immobiliensektor – deutlich mehr als im Vorjahr (425,0 Millionen Euro). „Das anhaltend niedrige Zinsniveau bleibt ein starker Anreiz zu Investitionen in Immobilien, aber auch neue Zuschuss-Angebote tragen zu einer vermehrten Nachfrage nach unseren Förderprodukten bei", erklärte der IB.SH-Vorstandsvorsitzende Erk Westermann-Lammers.

Insbesondere im Mietwohnungsbau ist das Neugeschäft der IB.SH im ersten Halbjahr nochmals leicht gestiegen (von 98,2 auf 101,6 Millionen Euro). Mit einer weiteren Steigerung ist zu rechnen, denn in der Sozialen Wohnraumförderung lag das Antragsvolumen der ersten sechs Monate bereits über dem des gesamten vergangenen Jahres. Die Einführung des Investitionszuschusses von 250 Euro pro Quadratmeter geförderter Neubaufläche hat deutliche Impulse im sozialen Wohnungsbau gegeben. Der Schwerpunkt der Sozialen Wohnraumförderung liegt beim Neubau von Mietwohnungen in den Bedarfsregionen der Offensive für bezahlbares Wohnen – insbesondere am Hamburger Rand. Einen zusätzlichen Anreiz für den Bau von gemischt finanzierten Mietwohnungen (geförderte und frei finanzierte Objekte) erwartet die IB.SH durch das im 2. Quartal 2017 eingeführte neue Produkt IB.SH Energieeffizient Bauen EH 70.

Auch für den Bau oder den Kauf sowie für die Modernisierung oder Sanierung von selbstgenutzten Immobilien ist die Summe der bewilligten Fördermittel der IB.SH im ersten Halbjahr nochmals gestiegen (von 192,0 auf 199,1 Millionen Euro). Um in Zusammenarbeit mit den Hausbanken dem Kundenwunsch nach langen Darlehenslaufzeiten besser nachkommen zu können, hat die IB.SH im Februar 2017 zwei neue Produkte eingeführt (IB.SH Immo Eigentum, IB.SH Immo Effizienzhaus). Sie werden stark nachgefragt. Der seit September 2016 mögliche Zuschuss für Maßnahmen zum Einbruchschutz wird von Wohneigentümern ebenfalls gut in Anspruch genommen.

Stark gestiegen ist die Nachfrage nach Bundesfördermitteln für Immobilien, die von der KfW über die IB.SH an die regionalen Kreditinstitute und die Endkunden fließen – sowohl für den Mietwohnungsbau als auch für selbstgenutzte Immobilien. Allein im Programm KfW Energieeffizient Bauen stieg die Summe der Darlehen, die nach Schleswig-Holstein vergeben wurden, im ersten Halbjahr von 78,3 auf 122,0 Millionen Euro.

In der Wirtschaftsförderung blieb das Neugeschäft (314,2 Millionen Euro) in den ersten sechs Monaten unter dem Vorjahresniveau (349,9 Millionen Euro). Aufgrund der erfreulich hohen Innenfinanzierungskraft der Unternehmen vor dem Hintergrund der guten Konjunktur ist diese Entwicklung zu erklären. Weiterhin ist das Bild im Mittelstand von starker Investitionstätigkeit geprägt. Die IB.SH ist für Banken und Sparkassen ein geschätzter Konsortialpartner, deren Know-how im Bereich der Erneuerbaren Energien und im Tourismus stark nachgefragt wird. Die Zahl der Bewilligungen in den Förderprogrammen für Existenzgründungen und junge Unternehmen (Mikrokredit, Starthilfe und Wachstumsdarlehen) ist leicht angestiegen. Die neutrale und unentgeltliche Beratung der IB.SH-Förderlotsen wird weiterhin sehr stark nachgefragt. Die Schwerpunkte liegen bei Investitionen bestehender Unternehmen und Unternehmensnachfolgen.

Im Bereich Arbeitsmarkt- und Strukturförderung wurden in der ersten Jahreshälfte Zuschüsse in Höhe von 227,2 (Vj. 58,9) Millionen Euro bewilligt. Zum Anstieg hat das von der IB.SH verwaltete Interreg Baltic Sea Region Programme zur Zusammenarbeit im Ostseeraum maßgeblich beigetragen. Hier wurden im Mai 39 Projekten EFRE-Mittel in Höhe von insgesamt 87 Millionen Euro zugesprochen. Einen deutlichen Anstieg gab es auch beim Aufstiegs-BAföG. Volle Auftragsbücher der Unternehmen, die Digitalisierung und der demografische Wandel lassen die Nachfrage nach gut ausgebildeten Arbeitskräften steigen. Außerdem gibt es seit einer Gesetzesänderung im August vergangenen Jahres deutliche Leistungsverbesserungen. Im ersten Halbjahr erhielten 1.034 (Vj. 841) Personen erstmals eine Bewilligung. Die bewilligten Mittel betrugen insgesamt 9,1 Millionen Euro und übertrafen damit das Vorjahresergebnis von 6,1 Millionen Euro um fast 50 Prozent. „Qualifizierung hat Hochkonjunktur", erklärte Westermann-Lammers.

Das Neugeschäft der IB.SH belief sich im ersten Halbjahr 2017 insgesamt auf 1,255 (Vj. 1,096) Milliarden Euro.