Beratung für Kommunen
Große Pläne für kleine Leute
Geschafft: Im Dezember 2018 wurde der Schlüssel offiziell an die Gemeinde Heikendorf als Eigentümerin übergeben und am 15.03.2019 der Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule Heikendorf feierlich eingeweiht. Der Bau des neuen Schulgebäudes ist ein Meilenstein für die Gemeinde und deren Umland. 800 Kinder und Jugendliche und 60 Lehrkräfte finden hier Platz. Mit dem Neubau verfügt Heikendorf jetzt über einen modernen Schulstandort mit offenem Ganztagsangebot, Mensa und moderner Ausstattung.
2013 wurden in Heikendorf die Grund- und die Gemeinschaftsschule zusammengelegt. Die zusammengeführte GGS Heikendorf befand sich jedoch weiterhin an zwei Standorten. An beiden gab es Verwaltungstrakte mit Sekretariat, Lehrerzimmer, Büros für das Team der Schulleitung und Arbeitszimmer für die Lehrkräfte.
2012 ließ die Gemeinde den baulichen und technischen Zustand der in die Jahre gekommenen Schulgebäude feststellen. Es ergab sich erheblicher Bedarf für Sanierung und Modernisierung. Dies betraf vor allem die Baukonstruktionen, die technischen Anlagen (Elektro, Lüftung, Heizung, Sanitär, Grundleitungen) und die Außenanlagen. Daneben ergaben sich Bedarfe aufgrund erhöhter Anforderungen aus baulichen und energetischen Vorschriften. Eine umfassende Sanierung war zwingend notwendig, um den Schulbetrieb fortsetzen zu können. Um den gesetzlichen Anforderungen einer Gemeinschaftsschule (dazu gehören individuelles Fördern und Fordern, Inklusion und offener und projektorientierter Unterricht) gerecht zu werden, mussten weitere Vorgaben wie Barrierefreiheit beachtet werden.
Angesichts des umfangreichen baulichen Bedarfs standen zwei mögliche Lösungen im Raum: die vorhandenen Gebäude zu sanieren und modernisieren oder an einem neuen Standort neu zu bauen. Für die Gemeinde war es von Beginn der Planungen an wichtig, dass das Projekt von einem kompetenten, verlässlichen und ortsansässigen Partner professionell begleitet wird. Mit dem Infrastruktur-Kompetenzzentrum der IB.SH hat die Gemeinde diesen Partner 2014 gefunden. Darüber hinaus verstärkten ein technischer und ein juristischer Berater das Projektteam. Joachim Krabbenhöft, Projektleiter im IB.SH Infrastruktur-Kompetenzzentrum, steuerte das Projekt professionell.
In der Anfangsphase wurden nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Politik und die Öffentlichkeit über mögliche Varianten, das Projekt zu verwirklichen, informiert. Für die Gemeinde spielten Terminsicherheit und Kostentreue eine entscheidende Rolle. Damit war klar, dass ein Lebenszyklusmodell in diesem Fall eine Alternative zur konventionellen Beschaffung darstellte.
In einer Maßnahmenwirtschaftlichkeitsuntersuchung wurde abgewogen, ob eine Sanierung oder ein Neubau am besten geeignet sei. Das Ergebnis: Ein Neubau wäre wirtschaftlicher. Sechs Standortvarianten wurden geprüft, darauf aufbauend erfolgte eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Dabei wurde eine konventionelle losweise Ausschreibung des Neubaus einer funktional gebündelten Ausschreibung im Lebenszyklusmodell gegenübergestellt.
Kern der Untersuchung war ein Vergleich aller projektrelevanter Kosten (Bau-, Betriebs-, Transaktions-, Risiko- und Finanzierungskosten), um eine belastbare Aussage dazu zu machen, wie wirtschaftlich eine alternative Beschaffung wäre. Dabei wurden auch mögliche Finanzierungen und die Einbindung von Fördermitteln geprüft. Im Ergebnis wurden Gesamtkosten für das Projekt von circa 30 Millionen Euro über einen Betrachtungszeitraum von 28 Jahren und ein erwartbarer wirtschaftlicher Vorteil von 8 % für das Lebenszyklusmodell berechnet. Basierend auf dem Votum des Lenkungsausschusses entschied die Gemeindevertretung im Sommer 2015, dass das Vorhaben im Lebenszyklusmodell umgesetzt werden soll.
Im Dezember 2015 wurde daraufhin das Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb im europäischen Amtsblatt ausgeschrieben. Koordiniert von Joachim Krabbenhöft unterstützte das Beraterteam dabei, die Vergabeunterlagen mit funktionalen Leistungsbeschreibungen, Eignungs- und Wertungskriterien, Bewerbungsbedingungen und Projektvertragsentwurf zu erstellen. Am Ende des Vergabeverfahrens stand fest, welches Angebot anhand der Kriterien den Zuschlag erhalten sollte. Der Auftrag wurde im April 2017 an die Firma Goldbeck Public Partner GmbH aus Bielefeld erteilt.
Die Investitionskosten der viergeschossigen Grund- und Gemeinschaftsschule betrugen circa 13,5 Millionen Euro. Während dem Auftragnehmer die Bauzeitfinanzierung oblag, organisierte die Gemeinde eigenständig die Investitionsfinanzierung nach Fertigstellung des Baus. Ein Teil wurde über den Kommunalen Investitionsfonds finanziert. Der Rest der Finanzierung lief über einen Kommunalkredit der IB.SH mit 30-jähriger Laufzeit. Eine Einzelgenehmigung des Vorhabens durch die Kommunalaufsicht war aufgrund der Eigenfinanzierung durch die Gemeinde nicht erforderlich.
„Es ist mit Abstand das größte Millionenprojekt für Heikendorf“, erklärte der damalige Bürgermeister Alexander Orth. Mit dem Bau wurde im Sommer 2017 begonnen. Bereits im Dezember 2018 wurde er fertiggestellt. Bis zum Jahr 2043 wird Goldbeck Public Partner GmbH das Gebäudemanagement übernehmen. Dem Auftragnehmer obliegt auch das Energiemanagement für das Objekt, damit die Verbräuche stets auf optimalem Niveau gehalten werden. Der Auftragnehmer hat vertraglich Verbrauchsmengen garantiert, die nicht überschritten werden dürfen.
So ist in Heikendorf unweit der Kieler Förde ein moderner und nachhaltiger Schulneubau entstanden, der beste Voraussetzungen für zeitgemäßes Lehren und Lernen und für das weitere Zusammenwachsen der beiden Schulen schafft. Die Erwartungen der Gemeinde an Termintreue und Kostensicherheit wurden vollkommen erfüllt - und mit dem architektonischen Erscheinungsbild ist man in Heikendorf mehr als zufrieden.
„Einige andere Gemeinden haben sich bereits unsere Schule als Referenzmodell angesehen und waren sehr beeindruckt. Darauf können wir alle zusammen stolz sein.“Tade Peetz, Bürgermeister von Heikendorf
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