Landesprogramm Wirtschaft
Neue Infrastruktur & innovative Tourismus-Konzepte
Zwei verschlafene Fischerdörfer im Schatten des modernen Scharbeutz – das waren Pelzerhaken und Rettin (Stadt Neustadt in Holstein) bis zu Beginn des neuen Jahrtausends. „Die beiden Ortsteile kamen mir vor wie ein Juwel, das noch geschliffen werden musste“, so Dr. Tordis Batscheider, die von 2011 bis Frühjahr 2018 Bürgermeisterin von Neustadt war. In den vergangenen sechs Jahren hat die Stadt stark am Feinschliff gearbeitet. Ein sichtbarer Beleg dafür ist die neue Promenade der beiden Ortsteile. Sie glänzt seit ihrer Einweihung im Mai 2016 mit vielen Attraktionen: Ein gepflasterter Weg lädt zum Spazierengehen ein, und ein hölzerner Aussichtspunkt verschafft einen besonders schönen Meerblick. Kinder freuen sich über mehrere Spielplätze im maritimen Stil. Ein barrierefreier Strandzugang ermöglicht nun allen Besuchern, die Rettiner Seebrücke zu erreichen. Im „Surf City“-Gebäude können sich Wassersportler unter anderem ihren Neoprenanzug anziehen.
Die Aufwertung kostete insgesamt 2,2 Millionen Euro. 60 Prozent der Gesamtsumme gab es als Zuschuss vom Land und vom Bund: Die IB.SH stellte die Mittel aus dem Landesprogramm Wirtschaft im Auftrag des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministeriums zur Verfügung. Dabei arbeitete die Investitionsbank eng mit dem Tourismus-Service Neustadt-Pelzerhaken-Rettin zusammen. Die Investitionen wirken: 2017 gab es im Vergleich zum Vorjahr schon 23 Prozent mehr Übernachtungen. Dazu beigetragen haben auch Investitionen aus der freien Wirtschaft, die der Aufwertung der touristischen Infrastruktur folgten.
In Rettin entstand mitten in den Dünen das Café Strandliebe in skandinavischem Design, in Pelzerhaken eröffneten die Kailua Lodge – mehrere strandnahe Häuser mit großzügigen Ferienwohnungen – und die ebenfalls wassernahe Südkap Ferienanlage sowie die Villa Meeresrauschen mit 39 Wohneinheiten. Außerdem gibt es einen weiteren Wohnmobilstellplatz.
Neuer Anziehungspunkt weit über die Region hinaus ist das Familienhotel „Strandkind“ in Pelzerhaken, dem das Ostseehotel EOS Platz machen musste. Das Traditionshaus, dessen Ursprünge in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg lagen, entsprach längst nicht mehr modernen Standards. „Eines Tages am Frühstückstisch war uns dann klar: Diesen Betrieb können wir nicht an unsere Kinder weitergeben“, so Inhaberin Andrea Iskra, die das Hotel gemeinsam mit ihrem Mann Olaf in vierter Generation führt. Stückwerk am Altbau sollte es nicht geben, sondern ein neues Haus mit nachhaltigem Konzept. Nach nur einem Jahr Bauzeit war es im Juni 2017 soweit: Das „Strandkind“ ging an den Start. Der Nachhaltigkeitsgedanke spiegelt sich in den ökologischen Baustoffen ebenso wider wie in der energieeffizienten Ausrichtung und der Verwendung regionaler Produkte in der Frischeküche des Hotels. Es besteht nahezu komplett aus Holz, in den Hotelzimmern ist der Elektrosmog minimiert, und vor dem Haus steht den Gästen eine kostenfreie Ladestation für Elektroautos zur Verfügung. Hauptzielgruppe der Iskras mit ihrem 36-köpfigen Team sind Familien. Zu den Besonderheiten des „Strandkinds“ zählen der hauseigene Hochseilgarten, der Spielplatz und Aktivangebote wie Fahrradtouren, Yoga, Wassersport oder Kinder- und Teenie-Freizeitprogramme.
Die Gesamtinvestitionen lagen bei 6,22 Millionen Euro, dazu steuerten das Land und der Bund durch die IB.SH 805.000 Euro bei – ebenfalls aus dem Landesprogramm Wirtschaft. „Die hohe Auslastungsrate im ersten Jahr bestätigt die Attraktivität unseres innovativen Familien- Konzepts“, so Andrea Iskra.
Nicht nur in den Stadtteilen Rettin und Pelzerhaken, auch im Hauptort Neustadt wird kräftig investiert: Am Yachthafen ist das ARBOREA Marina Resort entstanden – das Projekt mit einer Gesamtinvestitions summe von 21 Millionen Euro wird über die IB.SH mit 2,1 Millionen Euro aus dem Landesprogramm Wirtschaft gefördert. Und die Hafenwestseite bis zum Bahnhof wird völlig neu gestaltet. Dort soll ein Quartier mit Wohnen, Kultur, Gewerbe, Freizeit und Tourismus entstehen und über zwei zusätzliche Brücken mit der Stadtseite verbunden werden. Dieses Vorhaben wird seit 2011 über die IB.SH mit Bundes- und Landesmitteln aus der Städtebauförderung in Höhe von 5,6 Millionen Euro unterstützt. Auch hier steigern Investitionen die touristische Anziehungskraft – in der Stadt Neustadt sind neue Zeiten angebrochen.
(Stand 2018)
„Die IB.SH war ein toller Partner. Ohne sie hätten wir vieles nicht auf die Beine gestellt.“Vera Heß, Werkleiterin des Tourismus-Service
Informationen zu unseren Produkten
Für diese Auswahl gibt es leider keine Produkte.