Die Übersetzung von Sustainable Finance ins Deutsche lautet „nachhaltige Finanzwirtschaft“ oder „nachhaltige Finanzierung“. Diese Begriffe sind aber nach wie vor weit gefasst und eine einheitliche Definition von Sustainable Finance fehlt bislang. Grundsätzlich liegt den verschiedenen Definitionsversuchen aber ein allgemeines Verständnis des Begriffs zugrunde. Demnach bezieht sich Sustainable Finance auf finanzwirtschaftliche Ansätze und Instrumente, die sich an Nachhaltigkeitskriterien bzw. ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) orientieren.
Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft wird mittlerweile in einem breiteren Sinne verstanden und umfasst alle drei Bereiche der ESG-Kriterien, d.h. neben ökologischen Aspekten nun auch Soziales und die Unternehmensführung.
Die SDGs sind die UN Sustainable Development Goals, auch Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung genannt. Im Rahmen der Agenda 2030 wurden diese 17 Zielsetzungen von den Vereinten Nationen entwickelt, die als globale Vereinbarung gelten. Die Umsetzung und das Ambitionsniveau werden von den Ländern entsprechend ihrer Ausgangslage und den Anforderungen selbst festgelegt. Die Bundesregierung hat die SDGs in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie integriert, aufbauend darauf veröffentlichte die Schleswig-Holsteinische Landesregierung im Sommer 2020 ihren ersten Bericht zu den UN-Nachhaltigkeitszielen.
Im Dezember 2019 stellte die Kommission den European Green Deal vor: Eine Wachstumsstrategie, die Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll.
Ziel des Green Deals ist die EU-Klimaneutralität bis 2050. Von den regulatorischen Veränderungen wird auch die Finanzwirtschaft betroffen sein, da die Klinameutralität mit hohen Investitionen verbunden ist, die nicht vom EU-Haushalt und dem öffentlichen Sektor gedeckt werden können. Deshalb spielt der private Finanzsektor eine essentielle Rolle, um zur Neuausrichtung von Kapitalflüssen hin zu nachhaltigen Investitionen beizutragen.
Nachhaltigkeit wurde in Unternehmen für lange Zeit auf ökologische Themen reduziert. Mittlerweile wird das Thema jedoch in einem breiteren Sinn verstanden und umfasst neben ökologischen auch soziale und Governance-Themen, d.h. alle drei ESG-Bereiche (Environment/ Umwelt, Social/ Soziales, Governance/ "gute" Unternehmensführung). Der ökologische Bereich schließt zum Beispiel die Eindämmung des Klimawandels, die Vermeidung von CO2-Emissionen und die Kreislaufwirtschaft mit ein. Der soziale Bereich bezieht sich unter anderem auf Fragen der Ungleichheit, der Inklusivität und auf Menschenrechtsfragen. Zum Bereich der "Good" Governance gehören gesellschaftlich verantwortliches und faires Management.
Unter Circular Economy, oder Kreislaufwirtschaft, wird ein regeneratives System verstanden, in dem Ressourcen effizient und mehrfach genutzt werden. Durch geschlossene Kreisläufe sollen Produkte bereits in ihrer Entwicklung nachhaltig ausgerichtet und Rohstoffe möglichst ressourcenschonend, abfall- und emissionsfrei verwendet werden. Im Gegensatz dazu herrscht in der heutigen Industrie ein lineares Wirtschaftsmodell vor, in dem Ressourcen einmalig genutzt und anschließend entsorgt werden. Die dafür benötigten Ressourcen sind jedoch endlich, weshalb die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft immer relevanter wird.
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